1. Saltwater Run 2015 - Grado (I)
2015 fiel der Startschuss zum ersten Saltwaterrun. Eintausend Kilometer oder eintausend Milen standen auf dem Plan. Wie bei den anderen Langstreckenveranstaltungen die wir durchführten, galt es diese Strecke lediglich auf Landstraßen zu absolvieren. Die Route führte dabei über den Alpenhauptkamm ans Mittelmeer und wieder zurück. Alles innerhalb von 24 Stunden.
Es waren Kontrollpunkte und -zonen anzufahren und am Zielort eine Aluflasche mit Salzwasser zu füllen. Diese war an den Startort zurückzubringen. Auf der Strecke gab es weiterhin Wertungsprüfungen.
Der erste Wasserentnahmeort war Grado in der Lagune von Venedig. Direkt am Innenhafen sollte das Wasser geschöpft werden.
Alles funktionierte reibungslos. Also fast. Leider war im Bereich Monfalcone ein Kreisverkehr, der an Reibung vermissen lies. Ein paar Fahrer legten kurz ihren Untersatz auf die Seite. Aber kein Problem, Moped in Fahrlage bringen und weiter. Mehr als kleine Kratzer an den Sturzbügeln blieben nicht als Erinnerung. Gut, bei einem Moped brach das Zündschloss. Das hatte zur Folge, dass es in Italien untergestellt wurde und erst später die Heimreise antrat.
Das Fahrerfeld war bunt gemischt, genauso die Motorräder. Ich hatte bereits beim Alpenmarathon 2014 erfahren, welche Performance in einer Goldwing steckt, war aber wiederrum überrascht mit welcher Leichtigkeit die Kilometer damit abgespult wurde. Hatte ich sie vorher als "mobile 3 Zimmerwohnung" belächelt, war es damit nach dem Salti vorbei.
Neben den Ungetümen, war von Ducatis über Moto Guzzi, zahlreichen BMW (2 Ventiler) natürlich auch alles andere an Marken vertreten. Selbst das Baujahr 1980 war auf dem Typschild zu lesen.
Respekt vor dem Alter - sowohl auf Motorrad als auch auf Fahrerseite - gewann ich zusätzlich. Von 19 Jahren bis über sagen wir mal 60, war alles bunt gemischt.
Alle kamen gesund zurück.
Die weitere Episode mit den 1000 Milen.
Die IBA Ironbutt Association nimmt nur Mitglieder auf, die innerhalb von 24 Stunden - 1000 Milen mit dem Motorrad abspulen. Der Versuch, dies auch beim Salti anzubieten war natürlich eine Herausforderung. Diese wurde auch angenommen. Zwei Teilnehmer schaften auch die 1609 Kilometer oder 1000 Milen. Allerdings - der Hammer hängt immer irgendwo - zählte dieser nicht als 1000 Milen Lauf für die IBA.
Bei der IBA sind Autobahnen erlaubt - beim Salti nicht. Trotzdem schaften die Fahrer die Kilometer. Sie hatten auch die passenden Belege dazu.
Warum wurde die Fahrt nicht gewertet. Das ist sehr simpel. Die IBA nimmt zur Kilometerberechnung die kürzeste Straßenentfernung zwischen zwei Belegpunkten. Das ist meist eine Autobahn, die durfte bei uns nicht befahren werden. Aber, da kann man der IBA keinen Vorwurf machen, sie weisen explizit darauf hin.
Trotzdem, die beiden, wie mittlerweile eine Menge mehr an Fahrern ist nun auch bei der IBA. Sie schafften die Vorgaben außerhalb des Salti.
Lagune von Venedig
Grado
Wasserentnahmestelle: Innenhafen
2. Saltwater Run 2017 - Trieste /I) Miramar
2017 erfolgte der Startschuss zum Saltwaterrun nicht wie bei den anderen Veranstaltungen am Schweizerhof, sondern in Tirol. Genauer gesagt, dort wo die Fernsehserie "Bergdoktor" ihre Heimat hat. Scheffau, Ellmau in Tirol.
Einer der schönsten Bikertreffs in Tirol war Startort. Dort hatten wir beim dortigen Sommerfest mit Livemusik und tollem Motorradtreffen bereits einmal einen Kontrollpunkt eingerichtet. Diesesmal wurde die Bikerranch zum Startort.
Nach dem bereits üblichen freien Start (von der Uhrzeit her) ging es nach Trieste, Grignano, Miramar. Einmal quer durch, Östereich, Slowenien zum Hafen Grignano. Dort befindet sich auch das Habsburger Schloss Miramar, in dem Kaiserin "Sissi" schöne Tage verbrachte. Eine malerische Bucht mit toller Hafenanlage. Der Kontrollpunkt 1 wartete dort auf die Teilnehmer mit der Wertungsprüfung. Bis dahin alles normal, alles im Rahmen, leicht zu fahren.
Allerdings folgte darauf der zweite "Schlag". Von Trieste zum Kontrollpunkt 2 in den italienischen Dolomiten. In der Nähe des Karersee vom Latemar umrahmt befindet sich dort die Oberthierscher Alm. Sie war Anlaufpunkt.
Der Weg dorthin ging durch das "Tal der Tränen".
Egal, wie man es dreht und wendet. Einmal durch Oberitalien.
Lösung 1 - am Meer entlang bis Venedig und dann nach Norden
Problem - 40 Kilometer - 42 Kreisverkehre - zum heulen.
Lösung 2 - direkt nach Norden in Richtung Tolmezzo und dann nach Westen.
Problem - Immer am Kanal entlang - 1 Kilometer geradeaus - im rechten Winkel nach rechts über den Kanal - 90 Grad Links - 1 Kilometer - das selbe Spiel - nur anders herum... und das über gefühlte Lichtjahre.
Lösung 3 - einmal in der Diagonalen durch
Problem - alles besiedelt - Ortschaft an Ortschaft. 70 km/h - Gewerbegebiet - 50 km/h Terracotta - Fließen - Obststand - zona industriale - 30 km/h Schule - Fußgängerüberweg - Kreisverkehr - 50 km/h - Ortsende - 70 km/h - Traktor - Stau am Supermercato - Ortschild - 50 Km/h - Industriegebiet - das übliche Terracotta - Fließen - Obststand...
Irgendwie, ich frage mich heute noch wie, kamen alle in der Alm am Kontrollpunkt 2 an. Astrid hatte eingeheizt. Alle waren bei der Ankunft patschnaß. Aber es war vorgesorgt. Der Wäschetrockner lief, es wurden heiße Getränke, Suppen und italienische Spezialitäten gereicht. Ein paar wenige hielten sich ans Eis. Gelato war angesagt, das geht immer...
Der Rückweg nach Ellmau lief dann reibungslos. Am nächsten Tag bei der Prämierung wurde ich dann selbst naßgemacht. Alle Teilnehmer waren auf der Fahrt, ich danach pitschnaß. Ich hatte doch vergessen, dass ich erkläre, dass die Flaschen nach Ankunft geleert werden sollen. Gut, das machten dann auch einige, aber am falschen Tag und über dem falschen Kopf.
Alle sind gesund angekommen und hatten jede Menge Erlebnisse, die sie weitergaben.
Bucht von Trieste (I)
Miramar
Hafen Miramar
3. Saltwater Run 2023 - Opatija / Pula (HR)
Mit jeder Veranstaltung lernt man dazu.
Nachdem die Jahre so manche Überraschung bereithalten, persönliche und globale, ist eine ständige Anpassung nötig. War das Jahr 2017 mit der Flüchtlingskrise und den geschlossenen und stark kontrollierten Grenzübergängen schon nicht einfach zu bewältigen, tat meine Gesundheit und die "Corona" Zeit ein übriges. Für den Salti war deshalb wenig Raum. Erst 2022 war ein "Neustart" möglich. Die Zwischenzeit wurde mit "Haudegentreffen" für Saltwaterrun und Alpenmarathon überbrückt.
2022 erfolgte dann der erste PROLOG.
Nachdem 2014 mit dem Alpenmarathon, Ostmarathon und 2016 Bayernmarathon bereits Pionierarbeit für Langstreckenfahrten geleistet worden war, folgte nun der konsequent zweite Schritt beim Saltwaterrun 22/23. Es erfolgte die Umstellung auf bidrektionale Steuerung der Fahrt durch QR Codes.
Durch den Einsatz der Codes war es nun möglich, ständig Überblick über alle Fahrer, Probleme und Standorte zu erhalten. Auch konnte dadurch jeder Fahrer - auch während der Fahrt - mit Infos versorgt werden (Wetter, Verkehrslage, Notfall)
Hierzu war es von Nutzen einen Prolog vorzuschalten um dies zu testen. Jeder konnte mit seinem eigenen Gerät und seiner eigenen App überprüfen ob alles funktioniert. Für den Test war eine erweiterte Runde um den Chiemsee abzufahren. Hierbei wurde erst am Kontrollpunkt der nächste Kontrollpunkt oder eine Aufgabe mitgeteilt. Für den Notfall gab es einen "Cheat" der die komplette Fahrtstrecke zeigte. Diesen benötigte aber niemand.
Der Spaß dabei stand deutlich im Vordergrund. Gegenseitige Hilfe an den Kontrollpunkten schuf ein sehr familiäres Verhältnis unter den Teilnehmer. "Es hat einfach riesig Spaß gemacht", so die Aussage nach der Rückkehr in den Schweizerhof.
Was Wunder, dass auch bei der Fahrt 2023 keine Probleme auftraten.
Vom Schweizerhof aus ging es nach Opatija. Das sind allerdings je nach Strecke etwas weniger als 1000 Kilometer, deshalb wurde der Salti Plus angeboten. Kontrollpunkt mit Wasserentnahme Opatija, Kontrollpunkt für den Salti Plus in Pula am Kolosseum. Das waren dann mehr als 1000 Kilometer. Seinen Niederschlag fand dies auch auf dem nunmehr 2teiligen - wie üblich Lederpatch - Der Goldene Metallstern zeigt das an. Da Kontrollpunkte immer viel Zeit beanspruchten wurden erstmals Kontrollbereiche eingeführt. Jeweils in 250 Kilometer Schritten. Deren Durchfahren dokumentiert und mitgeteilt werden mussten.
Probleme - Fehlanzeige.
Ein Teil der Fahrer wurde auch durch eine reisende buddhistische Mönchsgruppe gesegnet. Diese kam des Weges als nach einem kleinen Auffahrunfall eines der Motorräder nicht mehr fahrbereit war. Aber auch hier zeigte sich, alles für die Teilnehmer kein Problem. ADAC fürs Motorrad - Veranstalter für den Fahrer. Problem fast gelöst. Da der Auffahrer aber zwei Motorräder betraf und eines der betroffenen Moped noch fahrbereit war. Wurde damit die Rückreise angetreten. Der Fahrer hatte aber etwas an Vertrauen zu seinem Untersatz verloren, er wurde deshalb im absolut kameradschaftlicher Manier von zwei weiteren Teilnehmern eskortiert und gesund zurückbegleitet.
Es war erneut ein Zeichen der Homogenität und des Umgangs in dieser Gruppe. Man hilft sich, man kennt sich, man vertraut einander.
Opatija /HR)
Obalno šetalište Franje Josipa I
Franz Josef I Hafen
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